Samstag, 15. Oktober 2011

12.10 - 15.10: Amsterdam, Wuerzburg, Tschechien

Tach die Damen,

Wie angekuendigt war der Zugang zum Internet die letzten Tage beschraenkt. Deswegen gibt es jetzt ein ausfuerhliches Tourupdate. Momentan sind wir in Tschechien und haben noch zwei Gigs vor uns. Aber fangen wir von vorne an.

Bereits am Mittwoch ging es nach Amsterdam – unsere erste Show in Holland. Klischee-frei sind wir sind haben wir uns etwas ueber die geringe Anzahl an Wohnmobilen auf der Autobahn gewundert.

Winston Kingdom, der Club in dem wir spielen sollten, lag im Zentrum der Stadt. Dadurch gerieht die Anfahrt etwas abenteuerlich. Unsere Navi fuehrte uns elegant durch das Rotlicht-Viertel und wir durften saemtliche Fussgangerzonen Amsterdams durchqueren – beziehungsweise durften es eigentlich nicht.

Die anschliessende Parkplatz-Suche gestaltete sich auch eher schwierig. Der Barkeeper des Laden wiess uns darauf hin, dass die „Nazis from the traffic control“ kurzen Prozess mit semi-alegant absgestellten Autos machen und kurzerhand eine Blockade-Dings um den Vorderreifen legen.

Wir landeten im Amsterdam Central Parkhaus und um das gleiche vorneweg zu verraten: Unsere Gage reichte fuer die Halfte der Parkkosten.

Die Location lag in einer sehr interessanten Umgebung. Daneben war ein Coffee-Shop gefolgt von einem einem Sex-Shop. Es folgte ein Geschaeft mit bewusstseinserweiternden Substanzen, dessen Nachbar ein Gewerbe war, das sich mehr mit dem Thema Erotik beschaeftigt hat. Gegenueber konnte man Gras erwerben, wahrend der anschliessende Laden Fick-Utensilien verkaufte. Im naechsten Laden konnte man schon mal high werden, wahrend der Nachbar mehr Koerperkultur inspirierte Filme verkaufte. So...jetzt ist der Witz wohl durch.

Spielen durften wir mit Overgrown aus Holland und zum zweiten mal mit Red City Radio aus Oklahoma. Musikalische sehr gute und menschlich absolut herrliche Leute. Amsterdam 16 Uhr: „Gotta get some weed or a handjob or something“.

Der Gig an sich lief grandios, dem Publikum hat es super gefallen. Allerdings blieb uns auch dieses mal die Technik-Seuche treu. Bei Phils Amps ist die naechste Roehre durchgebrannt, bei Jaspers Hi-Hat ist eine Schraube abgebrochen. Irgendwie ist da dieses mal der Wurm drin...

Aber alles in allem ein Wahnsinns-Sache. Amsterdam ist eine schoene Stadt, auch wenn es fast so wirkt, dass man komische angeschaut wird, wenn man nicht bekifft ist. Und wer glaubt Muenchen haette teure Parkhauser, der war noch nie bei unseren nord-westlichen Nachbarn: 50 Euro fuer neun Stunden – das ist ne Leistung .

Donnerstag sind wir nach Wuerzburg gefahren. Sehr schoene Stadt, der Club L lag allerdings etwas ausserhalb im Industriegebiet. Super war allersings die Atmosphare. Sehr intim, aehnelte mehr einem Wohnzimmer als einer Konzert-Location. Der Auftritt war auch gut, auch wenn wir die Lautstaerke etwas runterschrauben mussten. Das ist fuer so harte Punkrocker wie uns natuerlich schwierig. Einen Schlafplatz haben wir dann von Christian, Sanger der Vorband, erhalten. Noch mal ein danke an dieser Stelle.

Von Wuerzburg ging es dann weiter nach Ostrava in Tschechien. Im „Plan B“ durften wir zusammen mit Fish and Ships aus Tschechien und Plush Fish aus Russland, sowie unseren Homies DailySoap aus Freising spielen. Der Laden war voll, die Stimmung super und wir haben dieses Land schon jetzt ins Herz geschlossen. So schoen das Konzert war, so schwierig war die Heimfahrt. Wir haben das Vergnuegen und Luxus bei unserem Promoter zu schlafen. Allerdings wollten einiger aus den Punchers Plant und DailySoap-Reihen noch das weltbekannte Nachleben Ostravas erleben. Lange Rede, kurzer Sinn: Als wir um halb 5 in dem Wohnort unseres Promoters ankamen, schlief der schon, da ihm die russischen Kollegen mitteileten, wir wuerden nicht mehr kommen (warum auch immer) . Und da wir keine genaue Adresse hatten und er sein Handy nicht hoerte, gab es eine gemeinsame, kuschelige Nacht im Bus.

Am Morgen wurden wir dann doch noch erloest. Den Tag verbrachten wir dann zur Abwechslung mal nicht mit einer ewig dauernden Autofahrt, sondern auf der Couch mit einem Playstation Controller in der Hand.

Am Abend ging es mit dem selben Line-Up nach Valasske Mezirici. Ebenfalls ein cooler Abend, auch wenn das Konzert nicht ganz so gut besucht war wie am Vortag. Aber wir wurden durch den Ausdruckstranz einer 50-Jaehrigen, sowie der Schlagfertigkeit eines aelteren Tschechen im Umgang mit Phil entschaedigt: „Halt die Klappe, du Lutscher“.

Dazu wurde noch ein brandneuer Song performt, der erst im Laufe des Tages entstanden war und das Tourleben thematisiert.

Die Russen sollten auch noch mal thematisch behandelt werden. Besonders ihre politischen Statements auf der Buehne waren den Hammer: „The next song is about tits, big tits“. Oder die Interaktion mit dem Publikum, in der das weibliche Publikum um etwas Sex gebeten wird. „Just a little bit“. Kulturen sind eben verschieden.

Momentan geniessen wir noch die letzten Minuten in unsere konfortablen Behausung, morgen geht das weiter nach Tabor und damit zum letzten Tourstopp.

Bilder koennen wir grad keine hochladen, wird aber nachgeholt. Und dann werden wir auch noch ein paar textliche Ergaenzungen vornehmen oder die Umlaute einfuegen. Je nach Motivation.

Good night and good luck

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