Donnerstag, 20. Oktober 2011

Tourbilanz III: Überflüssige Gedanken

Unsere Tour 2011 ist vorbei und hat uns in drei verschiedene Länder geführt. Zeit ein paar lauwarme Worte hinterher zu werfen:

Das Tourleben ist einzigartig. Man kommt an Plätze, die man sonst nie gesehen hätte. Man trifft Leute, die man sonst die kennen gelernt hätte. Man hat einen Spaß, den es im Alltagsleben nicht gibt.

Aber es haut auch rein. Die großen Distanzen, die wir gefahren sind, zehren irgendwann an den Kräften. Man wünscht sich mal wieder auszuschlafen. Man wünscht sich dies auf einem Bett und nicht auf einer Iso-Matte zu tun. Man verbringt am Tag bis zu acht Stunden im Auto. Man steht morgens um halb 8 auf, um noch rechtzeitig am nächsten Spielort anzukommen. Man frisst nur blöde Scheiße.

Hinzu kommt, dass für eine Band im unserem Status eine Tour ein absolutes Minusgeschäft ist. Busmiete und Sprit müssen bezahlt werden und wenn man dann manchmal gar keine Gage bekommt oder die nur für die Hälfte der Parkkosten reicht, dann schrumpft auch die Bandkassse merklich. Jeder BWLer würde bei dem, was wir machen die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Aber das beruht eben auch auf Gegenseitigkeit.

Nirgendwo sonst erlebt man so viel, hat so eine Wahnsinns-Zeit und ist Teil von Geschichten, mit denen man noch seine Enkel nerven kann. Wie schon letztens erwähnt, ist es ein unbeschreibliches Gefühl fernab der Heimat Leute zu treffen, denen unsere Musik etwas bedeutet. Das ist mit keinem Geld der Welt, keinem Ausschlafen oder gemütlichem Bett aufzuwiegen. Hinzu kommt auch die bandinterne Gemeinschaft. Wir haben es mehr als einmal erlebt, dass es sich bei mancher Blaskapelle mehr um eine Zweckgemeinschaft handelt. Bei uns ist es nicht so. Da fahren fünf Freunde durch die Weltgeschichte, um ihre Musik so oft wie möglich vor neuem Publikum vorspielen zu können. Klingt fast zu kitschig, um wahr zu sein.

Stark ist es zudem jedes Mal, wenn wir mit DailySoap unterwegs sind. Die Verbindung, die wir mit diesen fünf Leuten, die genauso solche Spinner sind wie wir, haben, ist einfach einmalig. Da kann jede Show nur geil werden und man ist dankbar für jede Minute, die man mit diesen grandiosen Personen verbringen darf.

Die nächste Tour wird auf jeden Fall kommen. Vorher aber werden wir uns noch mal im Studio vergraben. Ende des Jahres beginnen die Aufnahmen für unser zweites Full-Length-Album. Stay tuned !

„We never felt more alive, this is how we survive“

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